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Opa zurück in Deutschland

Aus 5 Wochen Besuch in Mexiko bei der Familie wurde nun eine ganz schön lange Zeit. Fast drei Monate war mein Vater jetzt bei uns zu Besuch, nachdem wegen der Reisebeschränkungen ein Rückflug nach dem anderen abgesagt wurde. In den letzten Tagen zeichnete sich jedoch ab, dass dieses Mal alles klappen würde und so machte sich Opa am Samstag vormittag ans Koffer packen.

 

Beim Einchecken ins Flugzeug wurde er gebeten, zu bestätigen, dass er weder selbst Corona-Symptome hat noch in der letzten Zeit in Kontakt stand mit einer Person, die an Covit 19 erkrankt ist. Dann kamen wir ein bisschen in Stress, da wir von Puebla nach Mexiko-City an den Flughafen mussten und an einen regelmäßigen Busverkehr gewöhnt sind. Doch beim Versuch ein Ticket für den Bus zu buchen, stellten wir fest, dass (logischerweise) jetzt auch viel weniger Busse fahren. Wir fanden dann doch einen, der pünktlich zum Einchecken am Flughafen sein würde und einen anderen, der Markus danach wieder zurück nach Puebla brachte. Die nächste Herausforderung bestand darin, dass wir im Moment ja Samstags und Montags kein Auto fahren dürfen. Also mussten wir einen Uber bestellen, der die beiden an den Busbahnhof brachte. Auch beim Buchen des Uber wird man auf die Hygienemaßnahmen hingewiesen: Maske auf, Fenster auf, nach hinten setzen!

 

Am Flughafen war dann wenig los und alles ging glatt, bis die Einreisepapiere verlangt wurden, um die Ausreise antreten zu dürfen. Wo die nach so langer Zeit hinverschwunden waren (da handelt es sich um ein kleines Zettelchen von vielleicht 10x15 Zentimeter, das bei der Einreise ausgehändigt wird), wusste keiner der beiden Männer mehr. Markus hatte zwar ein Foto gemacht, das zählte aber nicht. So musste sich mein Vater bei der Migrations-Behörde am Flughafen ein neues Dokument gegen Gebühr ausstellen lassen, damit sie ihn ausreisen ließen. Ich habe den Sinn hinter dem Papier noch nicht ganz verstanden, alles ist im Computer gespeichert, sonst könnten sie ja auch nicht so einfach ein neues ausstellen. Wahrscheinlich geht es alleine darum, dass möglichst viele den Zettel verlieren und dann die (nicht ganz unerheblichen) Gebühren zahlen...

 

Soweit also alles gut, beim Sicherheitscheck einmal Fieber messen, dann zur Kontrolle des Handgepäcks. Und weil nix los war und mein Vater mit Mundschutz gar so verdächtig aussieht 😉 wurde sein Handköfferchen gründlichst gefilzt. Da jedoch nichts zu finden war, durfte er schließlich ziehen. Im Flugzeug nur gering besetzte Reihen, und wegen weniger Gewicht und starkem Rückenwind ging der Rückflug viel schneller als geplant.

 

In Frankfurt am Flughafen alles gut, meine Schwester hat aufmerksam die Fluginfos verfolgt und war trotzdem rechtzeitig vor Ort, um unseren Papa wieder aufzusammeln.

 

Nun drohen zwei Wochen häusliche Quarantäne, in denen mein Vater nun viel Zeit haben wird, sich von dem Großfamilien-Besuch, der Lautstärke und den Zankereien in unserem Haus zu erholen. Möge es dir gut gelingen, lieber Papa!

 

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