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Corona - verstärkte Hygiene-Maßnahmen

Wahrscheinlich gehen wir hier einen ähnlichen Weg der verstärkten Hygiene-Maßnahmen, wir in Deutschland auch. Nur eben immer ein paar Wochen später. Wobei in Mexiko die Mühlen ja doch ein bisschen anders mahlen.

Letzte Wochenende wollten wir mit meinem Vater mal wieder ganz entspannt in einer kleinen Garküche in Cholula ein bisschen mexikanisches Essen gehen, plötzlich hieß es aber überall: "Solo para llevar!" (Nur zum Mitnehmen!) Wie schade, dachten wir und bestellten eben eine Torta (so was ähnliches wie ein belegtes Brötchen) auf die Hand, um sie unterwegs zu essen. Während wir warteten baute der Besitzer hinten im Gastraum ganz auf der Seite einen Tisch für uns auf und wir durften uns zum Essen dann doch setzen - damit mans von außen nicht so sieht, wurde die Tür ein bisschen weiter geschlossen. So geht das eben hier in Mexiko. Beim Bummeln durch die Strassen Cholulas entdeckten wir offene Barbier-Läden, Souvenir-Geschäfte und Klamotten-Läden, obwohl ja eigentlich alles zu ist. Wenn man weiß wo, kann man hier noch alles kaufen.

 

Bestimmte Themen in der Familie hören ja nicht nur wegen Corona und Quarantäne auf, wichtig zu sein. Und so stand letzte Woche ein Zahnarztbesuch von Mirjam und Niklas an. Unsere "alte" Zahnärztin hier in Puebla hat gerade geschlossen. Wir entschieden uns also, jemand neues kennen zu lernen. Diese neue Ärztin hat ihre Praxis in einem der privaten Corona-Krankenhäusern hier. Also mussten wir durch entsprechende Hygiene-Schleusen. Ganzkörper-Desinfektion von oben bis unten, Hände, Schuhe, wir fühlten uns klinisch rein! Der Aufzug brachte uns in den 7. Stock - auch hier markieren Zeichen am Boden, wieviele Personen wo zu stehen haben, Blickrichtung nach außen! Dann in der Zahnarzt-Praxis erwarteten uns zwei Teletabbies, eine davon die Zahnärztin im Ganzkörperschutz, die andere die Helferin. Nur zu unterscheiden durch die Größe (und die Körperfülle). Die Luft in der Praxis wurde mit einem speziellen Filter gefiltert, Ozon desinfiziert die Atemluft und macht, dass die Viren schwerer werden und schneller zu Boden sinken. Wir fühlten uns rundum sicher.

 

Zu unseren eigenen Sicherheitsmaßnahmen gehört, dass wir so weit wie möglich zu Hause bleiben. Das ganz große Ziel ist es, gesund zu bleiben, bis Opa wieder sicher in Deutschland ist. Als ich mich letzte Woche total schlapp und krank ins Bett gelegt habe, rät mir die deutsche Ärztin der Botschaft in Mexiko-City, mich testen zu lassen, um auf der sicheren Seite zu sein. Abends kommt also unser Hausarzt, untersucht mich, und ist sich so sicher, dass es nicht Corona ist, dass ich auf einen Test verzichte. Daraufhin dürfen mich die Kinder auch im Bett wieder besuchen und ich bin erleichtert, nicht der Überträger zu sein.

 

Unsere Chorproben halten wir also von zu Hause ab. Markus sitzt am Klavier, mein Vater und ich bilden den Ansingchor und dann quälen wir uns durch Internet-Probleme, bis alles läuft. Schön zu sehen, dass wir jede Woche damit ein paar unserer Chorsänger glücklich machen können.

 

Nachdem die deutsche Schule geschlossen hat, musste ich mir für meinen Recycling-Müll eine andere Sammestelle suchen und lande schließlich nach einigen Misserfolgen beim Tierheim in Cholula. Die nehmen alles, was ich habe und zeigen uns auch ganz begeistert  - und wahrscheinlich hoffnungsvoll - ihre Hunde. Natürlich sind die Mädels begeistert von den wuseligen Welpen, die gerade erst auf die Welt gekommen sind. Und natürlich fühlt sich Lucky nach Nalas Tod jetzt total einsam (wenn man die Kinder fragt) und braucht unbedingt einen kleinen Welpen zum Spielen. Naja, schaut euch die Bilder an, wer könnte da nein sagen? Ich habe es getan... Rabenmutter!

 

 

 

 

 

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