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Aus für deutsche Schulen im Ausland

Seit unglaublich langen 11 Wochen habt die deutsche Schule Humboldt in Cholula/Puebla nun schon wegen des Corona-Virua geschlossen. Doch dass die Klassenzimmer leer sind und die Schüler nur über Video-Konferenzen unterrichtet werden, das ist nicht das größte Problem einer der 141 deutschen Auslandsschulen. Die Schule befindet sich in einem finanziellen Notstand.

 

80 Prozent der Kosten werden direkt von den Einnahmen aus Schulgebühren gedeckt. Der Rest sind Zuwendungen des Landes Mexiko, und aus Deutschland. So werden zum Beispiel einige der Lehrer direkt aus Deutschland entsendet und die Schule so mit Personal unterstützt. Die Schule hängt also total davon ab, dass die Eltern ihre Schulgelder bezahlen. Doch auch einige Familien der deutschen Schule sind durch die Situation mit dem Corona-Virus finanziell geschwächt und können oder wollen die Schulgebühren nicht bezahlen. Im Monat April haben nur 32 Prozent der Eltern die Gebühren entrichtet - zum großen Teil ohne Begründung. Die Schule hat nun bereits den dritten Monat ermäßigte Schulgebühren angeboten (April -15%, Mai -20%, Juni -20%), doch die Eltern zahlen trotzdem nicht. Es bleiben die fixen Kosten der Schule, und die Gehälter der Lehrer, die vor Ort eingestellt wurden - so wie ich auch. Das Colegio Humboldt in Puebla gehört zu 35 der 141 Schulen, die ihren Lehrern das Gehalt kürzen mussten. Uns sogenannten Ortslehrkräften wurde bereits im Mai das Gehalt um 15% gekürzt, wie das mit dem Juni-Gehalt wird, wissen wir noch nicht sicher, befürchten jedoch keine Besserung. Angeblich sind die Juli- und August-Gehälter gesetztlich gesichert und durch die Einschreibegebühren für das nächste Schuljahr gedeckt (pro Schüler, egal ob alt oder neu, 2 Monatsgebühren). Doch was ist, wenn die Eltern nicht bezahlen können? Oder aus finanziellen Gründen die Schüler auf eine andere Schule schicken müssen?

 

72% der Schulen befürchten eine Reduzierung der Schülerzahlen, und sogar 64% bangen um ihre Existenz. Jetzt hat Deutschland auch für die Auslandsschulen Geld gedruckt und will mit 70 Mio Euro helfen. Alle Schulen schreiben nun also Anträge und hoffen innerhalb der nächsten Wochen auf finanzielle Zuwendungen - und mit ihnen ihre Lehrer!

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