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Abschied von Nala

Wir hatten ja das Glück, hier in ein komplett liebevoll eingerichtetes Haus einziehen zu können, dass der Kindergartenleitung Ingrid gehört, inzwischen eine liebe Freundin von uns. Mit dem Haus haben wir zwei Hunde gemietet, Nala und Lucky, die beide mal von der Straße kamen und von Ingrid aufgenommen wurden. Lucky ist ein schwarzer und ein bisschen übergewichtiger Wildfang, Nala eine alte Dame, die nicht mehr so ganz fit war.

 

Beide sind sehr pflegeleicht, haben Angst vor der Leine und müssen deshalb nicht Gassi geführt werden. Beide verrichten ihr Geschäft im Garten, was nicht so ganz ideal ist. Doch wir haben uns damit arrangiert, sammeln morgens einmal auf und dann ist das okay. Beide brauchen nur einmal am Tag was zu Essen, ich koche einmal die Woche Hühnerbeine, dazu ein bisschen Kraftfutter und fertig. Und unsere Kinder können nun voll und ganz ihren Wunsch nach Haustieren ausleben - wobei ich sagen muss, dass sich vor allem Niklas sehr liebevoll kümmert.

 

Nala kam als kleines Baby zu Ingrid und ihren Kindern, direkt aus dem Tierheim, und das Ziel damals war, das hässlichste Hundebaby zu adoptieren, das sonst niemals eine Chance auf Vermittlung gehabt hätte. Aus ihr wurde eine Schönheit, und sie hatte sicher viele wunderbare Jahre hier in dem Haus. Seit wir da sind, hatte sie immer mehr Probleme mit dem Laufen und Hüftschmerzen beim Hinlegen. Nach den Weihnachtsferien bekam sie Medikamente, die bewirkten, dass es ihr wieder ein bisschen besser ging. Doch dann begannen die Probleme:

 

Vor vier Wochen beobachten wir das erste Mal, dass sie sich erbricht, durch den Garten torkelt, die Augen verdreht und ihr läuft der Sabber aus dem Maul. Wir machen uns Sorgen, telefonieren mit Ingrid und der Tierärztin, dann bekommt sie ein bisschen Honig und am nächsten Tag ist alles wieder wie eh und je. Doch am letzten Wochenende das gleiche Spiel wieder, Nala geht es deutlich schlechter, und trotz aller Bemühungen stellt sich keine Besserung mehr ein.

 

So treffen wir am Dienstag gemeinsam mit Ingrid die schwere Entscheidung, Nalas Leiden ein Ende zu bereiten. Mittwoch treffen wir uns also bei uns, buddeln auf dem Nachbargrundstück ein tiefes Loch und erwarten den Tierarzt. Der legt Nala auf unseren Terrassentisch auf eine Decke, rasiert ihr die Pfote, und dann bekommt sie die erlösende Injektion. Alle sind bei ihr, es geht schnell, und dann ist es vorbei. Wir weinen eine Weile gemeinsam, dann wird sie beerdigt. Passend zur Stimmung zieht ein heftiges Gewitter auf, es donnert und blitzt und die Beerdigung versinkt in einem großen Regenschauer. Auf ihrem Grab pflanzen wir ein Orangen-Bäumchen und Mirjam legt ein paar Blumen drauf. DAnn wärmen wir uns bei heißem Tee mit Rum und heißer Schokolade auf.

 

Lucky ist nun alleine, wir hoffen, dass sie sich nicht zu einsam fühlt, und die Kinder liebäugeln mit einem kleinen Hundewelpen zur Gesellschaft...

 

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