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Virtuelle Chorprobe

Ich glaube ich habe euch noch gar nicht von unserem Chorprojekt an der deutschen Schule erzählt?

 

Während eines abendlichen Glases Wein mit unserer Freundin und Hausbesitzerin Ingrid (die Kindergartenleiterin in der deutschen Schule ist) entstand die Idee, dass Markus an der Schule einen Chor anbietet für Lehrer, Eltern, Schüler und Freunde des Colegios. Am nächsten Tag war ich mit der Idee beim Schulleiter, der überraschender Weise sehr angetan war, gleich Plakate drucken ließ und so ging es nach den Herbstferien los: Dienstag abend von 18:30 bis 20:30 trafen sich in der ersten Probe 50 Personen zum Singen, einige Kinder dabei, die aber nach und nach wegblieben, bis auf zwei sehr engagierte Schüler der 3. und 6. Klasse mit ihrer Mutter. Zum Weihnachtskonzert hatten wir unseren ersten sehr erfolgreichen Auftritt - ich glaube, davon hatte ich geschrieben?

 

Nach dem Auftritt zu Weihnachten veränderte sich die Zusammensetzung des Chores, wir hatten immer wieder neue Sänger bekommen, dafür bleiben alte weg, doch ein gewisser Stamm begeisterter Sänger blieb uns erhalten. Wir haben schon so manches Fest gemeinsam gefeiert, wie alle wissen feiern die Mexikaner gerne, und so singen und essen und trinken wir nun schon ein halbes Jahr zusammen.

 

Es war schwer für uns alle, in der letzten Woche wegen Corona die Probe absagen zu müssen. Danach entstand die Idee, die Chorprobe beizubehalten, doch eben auf digitalem Weg abzuhalten. Markus probierte verschiedene Wege und Programme aus, schlug sich die Nächte um die Ohren, doch schließlich konnten wir den Chor einladen, zur gewohnten Zeit mit uns am Tablet, Handy, Computer... zu singen.

 

Dazu haben wir zwei befreundete Sopranistinnen eingeladen, den Ansing-Chor (ich im Alt und mein Vater im Bass) zu unterstützen. Unser Wohnzimmer verwandelte sich in ein Tonstudio mit Markus Laptop mit dem Programm "Zoom" als zentraler Focus. Nach kurzer Zeit hatte sich mehr als die Hälfte unseres Chores in diversen Wohn- und Arbeitszimmern versammelt und begleitete uns durch eine ungewöhnliche und doch normale Chorprobe mit Einsingen, alten und neuen Stücken. Zwischendurch bekamen wir immer wieder die positive Rückmeldung, dass alles klappt.

 

Und am Ende der doch immerhin 1 1/2 Stunden gemeinsamen Singens hatten wir uns und so viele andere Leute glücklich gemacht in einer unsicheren Zeit der Isolation und Quarantäne. Klar ist, dass wir uns nächsten Dienstag wieder treffen, um mit Musik und Gesang die Einsamkeit ein kleines bisschen kleiner werden zu lassen!

 

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