Der dritte Tag ist ja auch beim Schifahren immer der kritische Tag - ebenso bei uns zu Hause. Früh gehen die Jungs mit Markus zum Laufen, das ist ein guter Start in den Tag - damit haben wir auch schon ein bisschen Bewegung gehabt! Doch dann ist keiner rechtzeitig beim Frühstück, es klappt nicht mit dem Abräumen, eigentlich müssen noch alle Zähneputzen und irgendwie verzögert sich der ganze Start in den Tag.
Dann sind alle Kinder genervt, weil das Internet und die Lern-Platform überlastet ist undnix funktioniert. Und als dann endlich das Internet wieder geht, sind die Aufgaben ganz schön schwierig. Wir schaffen es nicht, alles fertig zu machen und starten so etwas unzufrieden und unfertig ins Wochenende...
Durch den Elternchat geht ein Brief, den ein "Kind" an die Schule schreibt, und der ziemlich genau ausdrückt, was wir gerade alle so fühlen:
Liebe Schule:
Ich weiß es sehr zu schätzen, dass meine Lehrer Material für mich vorbereitet haben, um meine schulische Ausbildung fortzusetzen.
Ich möchte Ihnen jedoch etwas sagen. Zu Hause kümmert sich meine Mama um viele Dinge, für die sie früher Unterstützung hatte. Sie versucht, uns abzulenken, zu spielen, zu vermeiden, dass wir
zu viel Bildschirm konsumieren und uns von der Angst zu trösten, die wir empfinden.
Darüber hinaus muss sie arbeiten, sie braucht den Computer und oft braucht den auch Papa. Papa ist mit geschäftlichen Dingen beschäftigt, die wegen der Corona-Krise ebenfalls schlecht
laufen.
Ich möchte Sie um Verständnis bitten, wenn ich nicht immer ganz sofort meine Aufgaben zurückschicken kann. Es ist nicht ein Mangel an Verantwortung. Weder meine noch die meiner Eltern. Es
handelt sich um einen weltweiten Notstand, und wir versuchen, ihn so gut wie möglich zu bewältigen.
Keine Sorge, Schule. Ich werde in diesen Tagen eine Menge lernen! Geduld, Selbstständigkeit und Stärke. Ich werde sogar noch mehr über Hausarbeit lernen.
Meine Eltern tun ihr Bestes. Seien Sie auch mit ihnen geduldig. Bald werden wir uns wiedersehen! Und alles wird wieder so sein, wie es war...
Im Moment sind die Umstände eben etwas anders.
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