· 

Hacienda Chan Chan

Wir würden diese Hacienda in Deutschland als Bauernhof bezeichnen. Hier heißt Chan Chan eben Hacienda, und wie ein richtiger Bauernhof funktioniert wissen viele hier gar nicht (siehe auch Beitrag über den Klassenausflug nach Chan Chan). Julie und Luke kommen aus den USA und haben sich mit ihren 5 Kinder hier niedergelassen, um nördlich von Cuenca in den Bergen den Bauernhof zu betreiben. Wir waren das erste Mal im Januar hier und genossen die unglaubliche Ruhe, die Tiere und das Essen. Bei den Kinder ist jedes Mal die lange Seilbahn der Renner und sehr beliebt, ebenso wie die Seifenkiste, mit der man den Berg runtersausen kann.

 

Zum Reitausflug mit dem Pferd muss ich noch eine besondere Geschichte erzählen: Mirjam und Linda wollten beide reiten, so vereinbarten wir, dass Linda auf dem Hinweg und Mirjam auf dem Rückweg reiten darf. Auf dem Hinweg war alles gut, das Pferdchen ließ sich leicht führen und Linda thronte sehr zufrieden auf seinem Rücken. Dann wollte Mirjam aufsteigen und plötzlich machte das Pferd Zicken. Es drehte und wendete sich und wollte Mirjam gar nicht tragen. Wir versuchten alles vom guten Zureden über ab- und wieder aufsteigen, bis schließlich auch Mirjam die Lust verlor, Linda wieder aufstieg und zurück ritt. Wieder am Hof war der Bauer gar nicht glücklich über diese Wendung. Er musste dem Pferd wieder zeigen, wer der Chef ist. Was nun folgte, war ein Rodeo wie wir es noch nicht gesehen haben. Der Bauer stieg aufs Pferd und das Pferd sofort in die Luft. Es versuchte den Bauern abzuwerfen, am Baum abzustreifen und davonzurennen. Das dauerte etwa 10 Minuten, dann war plötzlich Ruhe und das Pferd so lammfromm, als wäre nichts gewesen! Ein bisschen gruselig...

 

Dann kamen wir im Juni wieder mit Bekannten aus Texas. Dieses Mal besichtigten wir auch das Baumhaus und jeder durfte versuchen, die Kühe zu melken...

 

Zu diesem Besuch gibt es eine andere Geschichte: Schon seit längerem hatten wir Probleme mit der Batterie unseres Autos. Wenn wir vergaßen, das Licht auszuschalten, war sie innerhalb kürzester Zeit leer. Die Kinder hörten noch schnell die Geschichte fertig? Gar nicht gut für die Batterie... Etliche Male brauchten wir Starthilfe, kauften uns schließlich ein Kabel, denn damit geht es leichter. Und wir haben auch schon die Versicherung in Anspruch genommen, weil wir nicht mehr vom Fleck kamen.

Doch diesen Sonntag auf dem Bauernhof gab es ein anderes Problem. Eines der Kinder wollte etwas aus dem Auto holen und erhielt dazu von uns den Schlüssel. Ein anderes Kind wollte auch was aus dem Auto, kam dazu - und plötzlich war es keiner: Keiner hatte den Schlüssel, und keiner hatte das Auto zugemacht. Das macht es nämlich von ganz alleine! Die Situation war also folgende: Wir auf dem Bauernhof im Nirgendwo, 45 Minuten nördlich von Cuenca. Das Auto verschlossen, keiner hatte den Schlüssel. Und die Meinung der Kinder, wo der Schlüssel sein könnte, ging weit auseinander von in der Mittelkonsole bis zu im Kofferraum.

Wir leihen uns also von Julie und Luke ein Auto und fahren damit nach Hause, in der Hoffnung, mit dem zweiten Autoschlüssel wieder hochfahren und das Auto holen zu können. Zu Hause angekommen ist der zweite Autoschlüssel aber unauffindbar! Logische Folgerung: Die Kinder hatten beide recht, ein Autoschlüssel liegt in der Mittelkonsole, der andere im Kofferraum. Tatsache bleibt, das Auto ist zu und wir haben keinen Schlüssel.

Also rufe ich wieder mal bei der Versicherung an und erkläre die Situation. Kein Problem, sie schicken jemanden, der sich der Sache annimmt. Da mache ich einen großen Fehler. Auf die Frage, ob ich mich gerade beim Auto befinde, sage ich "Nein". Der Typ von der Versicherung ist sofort ganz klar: Er schickt erst jemanden los, wenn wir beim Auto sind - oh nein! Von uns zu Hause fahren wir 45 Minuten, bis dann die Hilfe von der Versicherung von Cuenca raufkommt vergehen ja Jahre!!! Ich wende alle meine Überredungskünste auf, um den Versicherungsmenschen zu überzeugen. Dann schicke ich Markus los, mit dem Auftrag, in einer Viertelstunde von unterwegs noch mal anzurufen und zu behaupten, dass er jetzt da sei. Doch dann hat mein Charm gewirkt. Der Versicherungsmensch verspricht, sofort jemanden loszuschicken. Uff! Trotzdem hat Markus noch Zeit für einen ausführlichen Schwatz und ein Bier, bevor dann endlich jemand kommt und innerhalb kürzester Zeit unser Auto knackt, damit Markus wieder heimfahren kann.

 

Und dann waren wir vor kurzem mit Silke und Stefan Bauer noch mal da. Hierbei sind diesen wundervollen Bilder von Silke entstanden:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0