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Galapagos die 3.: St. Cruz

Nach ein paar Tagen St. Isabela stiegen wir wieder aufs Speed-Boot, um zurück nach St. Cruz zu fahren. (Alle Wege führen über St. Cruz!) Dort bewohnten wir zwei Zimmer in einem Hostal mit Küche, wo wir zum Osterfest nicht nur gemütlich Eier färben konnten, sondern auch immer etwas Leckeres kochen konnten. Hier waren die Schnorchelmöglichkeiten nicht so ganz optimal - und wir waren fast ein bisschen enttäuscht, die Concha de Perla auf St. Isabel nicht noch öfters genutzt zu haben...

Dafür machte wir hier einige Ausflüge:

Wir liehen uns Fahrräder aus, packten sie auf den Bus und ließen uns den Berg hochfahren. Dort bestiegen wir dann die Drahtesel um ganz gemütlich zu einer Farm zu radeln, auf der wir nun dutzende von den faszinierenden Riesenschildkröten sehen konnten. Bereits am Straßenrand erwartete uns das Empfangskomitee und wir durften vrsichtig ersten Kontakt aufnehmen.

Auf der Farm selbst hieß es dann manchmal geduldig warten, bis sich so ein Urvieh dazu herabließ, sich langsam durch die leckeren Blätter und Gräser zu uns durchzufressen - ganz nach dem Motto "fress ich ein paar Blätter, dann geh ich einen halben Schritt; fress ich wieder ein paar Blätter, dann geh ich einen weiteren halben Schritt...". Als es schließlich das Regnen anfing machten wir uns nach einem Mittagsimbiss ans zurück radeln. Durch den strömenden Regen, der uns zwar völlig durchnässte, aber zum Glück nicht kalt war.

 

Am nächsten Tag machten wir uns erneut auf den Weg, eine weitere Sensation der Insel zu erforschen. Diese geologische Besonderheit der Insel sind die fast vollständig erhaltenen Lavatunnel von fast 2 Kilometern Länge und einer Höhe von bis zu 10 Metern.

 

Wissenschaftlicher Hintergrund:

Die zwei wichtigsten Voraussetzungen für das Entstehen von Lavatunneln sind 1) der Hangneigungswinkel von höchstens 5° und 2) muss die Lava relativ dünnflüssig sein und damit schnell fließen können.

Eine Lavaröhre entsteht, wenn diese dünnflüssige Lava während eines Ausbruches in einer Art Rinne den Vulkanhang hinabfließt. Da die Fließgeschwindigkeit und die Temperatur der Lava an den Rändern und vor allem an der Oberfläche des Lavastroms am geringsten sind, erstarrt die Lava dort zuerst. So wächst ausgehend von den Rändern der Lavarinne eine Art Dach über dem Lavastrom. Unterhalb des „Daches“ fließt die Lava weiter, solange der Vulkan Nachschub liefert. Nach Ende des Ausbruches ebbt der Lavazustrom ab und der Pegel in der Röhre sinkt, weil die Lava aufgrund ihrer geringen Zähigkeit weiter hangabwärts abfließt. Nachdem die restliche Lava erstarrt und erkaltet ist, bleibt schließlich ein Hohlraum zurück.

 

Die fleißigen Familienmitglieder haben sich wieder aufs Radl geschwungen (Niklas und Markus) und sind den ganzen Berg hinaufgeradelt, während der restliche faule Teil der Truppe ins Taxi gestiegen ist. Wir trafen uns fast zeitgleich bei den Tunneln, durch die wir dann einige Zeit schlenderten. Faszinierend, so im "Inneren eines Vulkanausbruchs" zu stehen. Diese Tunnel erstrecken sich zum Teil übrigens bis ins Meer hinein, das sind dann z.B. die berühmten "Los Tuneles", zu denen man  auf St. Isabela die teueren Schnorchel-Touren machen kann.

 

Schon am Vortag waren wir auf der Schildkröten-Farm durch einen Lavatunnel gelaufen, der war zum Teil nicht so gut zugänglich, wie ihr sehen könnt:

 

 

Diese wunderschönen "Kaktusbäume" oder Opuntias, wie sie richtig heißen, gibt es wie so vieles andere nur auf Galapagos. Sechs verschiedene Arten sind auf den Inseln verteilt.

Diese Kakteen-Art hat sich gut an die klimatischen Verhältnisse angepasst und braucht kaum Wasser.

Faszinierend daran ist, dass sie pro Jahr nur wenige Millimeter wachsen. Wenn wir also als Rentner mal wiederkommen, wird die Pflanze neben der ich jetzt stehe kaum merklich größer geworden sein.

Nun ja, nachdem ich ja schon wieder im Schrumpfen begriffen bin, kann man dann vielleicht doch einen Unterschied sehen ;-)

Auch auf St. Cruz entdeckten wir einen faszinierenden Schnorchel-Spot: La Grieta.

Diese Schlucht wird durch zwei riesige Lava-Wände begrenzt und führt letztendlich ins Meer hinaus.
La Grieta hat zwei Arten von Wasser: an der Oberfläche Süßwasser, das durch Filtration von den Bergen rundherum ankommt, und weiter in der Tiefe das salzige Wasser aus dem Meer.
Wir sind extra früh aufgestanden, weil es hieß, dass ab 9:00 die Reisegruppen zum Baden und Schnorcheln kommen. Und so hatten wir die Schlucht 1 1/2 Stunden für uns zu Schnorcheln (unsere ersten Moränen), Schwimmen, Springen und genießen. Als wir dann fertig und wieder abmarschbereit waren, kamen gefühlt 1000 Schulkinder zum Schwimmen - so ein Glück!

 

Mit der schönste Strand der ganzen Inseln ist die Tortuga Bay - ein kilometerlanger geschützter, weißer Sandstrand. Schwimmen ist hier verboten, aber wenn man sich die Mühe macht, ihn ein bisschen entlangzugehen (und wie ihr sehen könnt, macht es uns kein bisschen Mühe sondern sehr viel Freude!), kommt man in eine geschützte Bucht, wo man schwimmen und auch schnorcheln kann.

Während sich die Mädels vor allem mit den kleinen Baby-Haien vergnügt haben, die am Ufer entlangschwammen, machten wir uns auf die Suche nach anderen Fischen und Meeresbewohnern. Die Mühe wurde belohnt, als wir minutenlang mit einer rieigen Meeresschildkröte durch die ganze Bucht schwimmen konnten.

 

Nachdem wir eine Unterkunft mit Küche bezogen hatten konnten wir uns auf dem lokalen Fischmarkt mit wundervoll frischem Fisch eindecken - so gestalteten wir ein ganz besondere Ostermenü.

Die Fische wurden vor Ort ausgenommen und nach Wunsch filetiert - und für die Reste gab es gleich jede Menge dankbare Abnehmer:

 

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