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Galapagos die 1.: Anreise

Als wir nach Ecuador aufgebrochen sind haben wir nicht geglaubt, dass wir nach Galapagos fahren können. Es soll unglaublich teuer sein, und so hatten wir es eigentlich schon abgeschrieben.

Doch dann waren wir hier, bekamen unsere ecuadorianischen Cedulas (Personalausweise) und damit sowohl billigere Flüge als auch stark ermäßigten Eintritt in den Nationalpark Galapagos, der sonst pro Person $100 kostet.

Da wir auch was das Wohnen angeht nicht zu anspruchsvoll sind, haben wir dann schon im Herbst beschlossen, dass wir uns diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen lassen.

So buchten wir für die zwei Wochen Osterferien, und kurzfristig hat sich Theresa (Markus Nichte) uns angeschlossen.

 

Die Anreise führte uns mit der Buseta über Guayaquill, dort stiegen wir ins Flugzeug.

Schon der Flug bot uns Ausblicke auf spannende Naturereignisse.

Dazu muss man wissen, dass die Galapagosinseln eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Pazifik sind. Die Inseln gehören zu Ecuador und liegen etwa 1.000 km vor der Küste. Durch die isolierte Lage konnte hier eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten überleben, die zum Großteil nirgendwo sonst auf der Erde vorkommen. Charles Darwin besuchte die Inseln im Jahr 1835 und stützte sich später bei der Entwicklung seiner Evolutionstheorie auf seine hier gemachten Beobachtungen.

 

Unser Flugzeug landet auf der Insel Baltra, eine kleine Insel, die nördlich von St. Cruz liegt, einer der drei bewohnten großen Inseln. Auf Baltra gibt es außer dem Flughafen nichts. Ich war erst etwas erschrocken über die steppenähnliche Landschaft, die sich uns bei der Ankunft zeigte. Habe ich doch etwas viel Grüneres und Blühenderes erwartet... Doch daran musste ich mich in den 10 Tagen gewöhnen. Die Vegetation ist eher niedrig und bietet wenig Schatten, und so war uns selten kalt!

 

Wir verbrachten die erste Nacht auf St. Cruz und machten erste Entdeckungen. Die Urviecher Leguane waren schon bald nicht mehr besonderes für uns, lagen sie doch überall herum und hinterließen ihre Markierungen. Ebensowenig erstaunten uns bald noch die Seelöwen, die es sich nicht nur auf Liegestühlen und Parkbänken bequem machten sondern besonders abends die Strände bevölkerten und in die Städte kamen.

Der Blaufußtölpel jedoch war einer der wenigen, die wir sehen durften - und so hat er hier einen Platz in der Bildergalerie verdient!

 

Wir waren nicht die einzigen Reisenden von der deutschen Schule in Cuenca auf Galapagos, und so trafen wir immer wieder liebe Freunde und Bekannte und tauschten Tipps und Geheimplätze aus.

Der erste Nachmittag führte uns gleich zur Darwin-Aufzuchtstation, wo die Riesenschildkröten gehegt und gepflegt und wieder ausgewildert werden. Das Schild oben zeigt euch, wieviele Schildkröten auf den einzelnen Inseln erfolgreich wieder ausgesetzt worden sind - wenn man denkt, dass sie zum Teil völlig ausgestorben waren, dann ist das eine erstaunliche Anzahl! Nebendran ein Schildkrötenpanzer von innen. Es hat mich fasziniert zu sehen, wie der Panzer mit der Wirbelsäule verwachsen ist und so von klein bis großmitwachsen kann.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Speedboot nach St. Isabella.

 

Und hier noch die Geschichte von Lonesome George: George war eine Galápagos-Riesenschildkröte und stammte von der Insel Pinta, wo er 1971 entdeckt wurde. Da er als letzter seiner Art auf der Insel galt war er bis zu seinem Tod in der Forschungsstation Charles Darwin untergebracht. Lonesome George wurde ca. 100 Jahre alt und wog etwa 90 kg. Er starb am 24. Juni 2012 als vermutlich letztes Individuum seiner Unterart.

Nachdem auch bei neueren Expeditionen auf der Insel Pinta keine weiteren Exemplare dieser Unterart gefunden werden konnten, wurden verschiedene Paarungsversuche – zunächst mit örtlich nahe vorkommenden Unterarten von der Insel Isabela und dann mit den genetisch näher verwandten Schildkröten von San Cristóbal und Española unternommen. Im Juli 2008 wurden sechs intakte Eier in einem Gehege entdeckt, die allerdings nicht befruchtet waren. Auch im Jahr 2010 waren fünf Eier 120 Tage erfolglos bebrütet worden.

So starb mit dem ca. 100 Jahre alten George seine Unterart aus. Er galt als das letzte Exemplar und als eine Symbolfigur der Galápagos-Inseln.

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