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Bürokratie in Ecuador

Man sagt den Deutschen immer nach, sie seien sehr bürokratisch. Sicher wird jeder von euch dieses Vorurteil bestätigen , und wahrscheinlich fallen euch spontan einige Formulare ein, mit denen ihr euch in letzter Zeit herum gequält habt...?

Ich muss euch sagen, die Bürokratie Herrn Ekuador ist noch viel viel schlimmer! Nun will ich mal gar nicht von unseren Versuchen sprechen, ein Visum zu bekommen. Oder davon, was wir alles tun müssen, um unsere zwei Paletten mit Umzugskisten aus dem Zoll zu bekommen. Das sind ja nun sehr spezielle Extrathemen.

Doch wenn ich euch sage, dass Einkaufen hier in Ecuador ein wirklich schwieriger bürokratischer Vorgang ist, werdet ihr es mir nicht glauben. Schon bereits bevor meine Ware über den Scanner an der Kasse gezogen werden kann, muss ich meinen Reisepass vorlegen. Das Eingeben der Reisepassnummer ist jedes Mal wieder eine Herausforderung, denn in den ecuadorianischen Ausweisen besteht die Nummer ausschließlich aus Ziffern. Unsere deutschen Reisepässe jedoch weisen eine Kombination aus Ziffern und Buchstaben auf, die von manchen Computern nicht akzeptiert wird. Manchmal funktioniert es besser mit dem deutschen Personalausweis, obwohl der die gleiche Kombination zeigt. Auf dem Personalausweis gibt es rechts unten noch eine Nummer, die nur aus Zahlen besteht. Manchmal komme ich mit dieser Nummer weiter! Nachdem ich dann noch meine Adresse und meine ecuadorianischen Handynummer angegeben habe, können meine Waren endlich über den Scanner wandern. Anschließend möchte ich mit der Visakarte bezahlen, und der ganze Vorgang beginnt von Neuem. Obwohl ich gerade eben schon alle meine Daten angegeben und meine Ausweise vorgelegt habe, möchte die Person an der Kasse nun wieder meinen Reisepass sehen, hat das gleiche Problem mit der Nummer und der ganze Schmus beginnt von vorne: Adresse, Telefonnummer und nachdem sich Kassierer oder Kassiererin bei mindestens zwei Kollegen versichert hat, dass die deutsche Visakarte auch in Ordnung ist, darf ich dann endlich die Geheimzahl eingeben.

In Deutschland wäre ich damit endlich fertig mit einkaufen, doch hier in Ecuador muss ich trotz Geheimzahl noch unterschreiben und zum wiederholten Mal meine Telefonnummer auf dem Kassenzettel vermerken. Geschafft, das Zeug ist meins! Bei diesem bürokratischen Aufwand könnt ihr euch vorstellen, dass es auch an der Express Kasse nicht besonders schnell vorwärts geht. Einkaufen wird hier zur tagesfüllenden Lebensaufgabe!

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